WENN ICH ARBEITEN MACHE, IST LITERATUR EIGENTLICH IMMER ANWESEND
INTERVIEW MIT MARCEL HILLER anlässlich des Virtuellen Raumes und der Ausstellung "Marcel Hiller — Der Himmelblaue Speck" bei CALDOworldwide, 27. Mai - September 2021
Das Interview führte ANNABELLE FERLINGS im Mai 2021
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Marcel, wie fühlst du dich in der Pandemie? Was kamen bei dir für Fragen auf?
Die Pandemie. Die Räume in denen ich mich bewegen darf, werden mir ja zugewiesen und auch mein Schutz wird verordnet. Da ist plötzlich ein riesiges Schiff namens Staat am Horizont aufgetaucht und ich dachte, wir wären alle längst einem uns und sich selbst immer weiter transformierenden Kapitalismus ausgeliefert. Aus irgendeinem Grund erklärt sich dieses riesige Schiff zum Schutzbefohlenen meiner künstlerischen Existenz. In meiner Biografie, vor allem in der meiner ostdeutschen Eltern wurde so viel herumtransformiert, dass es mir im Schatten dieses Schiffsbugs etwas fröstelt und ich mich frage, was für so viel Schutz von mir noch erwartet wird. Was sieht der Staat in mir? Die große ökonomische Ressource bin ich ja nicht.
Was treibt dich an, was ist dein ‘himmelblauer Speck’?
In Sorokins Buch ist der himmelblaue Speck ja ein Produkt, das sich physikalisch paranormal verhält und im sprunghaften Verlauf seiner Erzählung wird nach Anwendungsmöglichkeiten gesucht. Soll es eine Waffe sein oder eine Energiequelle? Letztendlich ist es am ehesten noch eine Droge, die die russische Vergangenheit durcheinanderbringt. Man sieht viele Potentiale in diesem hellblau leuchtenden Material, die Sprache und Erzählform verändert sich permanent und alles Mögliche „passiert“ auf allen Ebenen. Das ist eigentlich auch so, wenn ich eine Arbeit mache. Da darf dann keine Vorstellung so richtig mehr passen, nichts ist deutlich in der einen oder anderen Weise gemeint. Die Dinge müssen „passieren“. Wenn es dazu kommt, erfüllt mich das sehr.
Während unserer Arbeit an dieser Ausstellung, hast du einmal erwähnt, dass das ‘Nichtstun’ – ob in der Kunst, bei der Arbeit oder bei einem Prozess – auch anstrengend sein kann. Ließe sich das auch auf unsere Gegenwart beziehen/übertragen? Was kann man aus der Zeit gewinnen?
Die Anstrengung, von der ich sprach, bezog sich auf den künstlerischen Prozess, der zu Teilen verlangt, vorsätzlich von Potentialen abzusehen. Sagen wir: Einen Ausstellungsraum leer zu lassen. Da findet bei mir schon viel Prozess statt, damit ich von der Richtigkeit meiner Entscheidung, genau hier und jetzt und in diesem Moment, überzeugt sein kann. Zu Beginn, hat die Pandemie-Zeit eher wie eine Pause-Taste auf mich gewirkt. Der Kunst als mein soziales Umfeld wurden schlagartig die Treffpunkte ihrer Öffentlichkeit genommen, die Räume, in denen sich Machtverhältnisse immer wieder neu ausformen können, Zuschreibungen erfolgen und Be- und Entwertungsprozesse stattfinden. Ich denke, nicht wenige waren erst einmal erleichtert über die Abwesenheit dieser nervösen Räume. In dieser verordneten Ruhe gelang mir dann, trotz aller Widrigkeiten, eine Neuformation meiner Prozesse. Und das, ganz ohne das Gefühl zu haben: Ich muss jetzt fertig werden und schnell mal eine Ausstellung machen, ansonsten kennt mich bald keine mehr. Dieses „Nichts-Tun“ kommt mir vor, wie eine nicht enden wollende Kur.
Wie siehst du Kunst, Design und Kultur gerade in dieser Krise? Es wirkst so, als hättest du viele Visionen, die ihre Wege finden, sich verselbstständigen und auch umgesetzt werden.
Wenn ich „Kunst“ und „Kultur“ höre, denke ich immer: Was soll das sein? Dann fallen mir unglaublich platte Titel von teuren Ausstellungen an großen Häusern ein oder die Subsumierung von allem prekär bis Schwierigem, unter Schlagwörtern, wie ‚freie Szene‘ oder ‚Arthouse Cinema‘ und, dass all jenes immer gefördert werden muss. Die Verklausulierung von komplizierten Klängen oder visuellen Auseinandersetzungen verleidet mir aber oft jede Neugier. Eine Krise von Kunst und Kultur besteht für mich eher dadurch, dass man ihre Realitäten in abseitige Räume verweist und sie nicht in die politischen Räume unserer Lebensvollzüge lässt. Ich will auf Dinge stoßen, um auch immer wieder die Routinen unserer Lebensstandards verlassen zu können.
Wann ist ein:e Künstler:in defekt?
Künstler:innen sind defekt, wenn sie Teil einer transformierten Bürger:in-Mitte-Gesellschaft geworden sind. Ich fürchte wir sind defekt.
Den Grundstein dieser Ausstellung legte ein literarisches Werk. Wie beeinflusst Literatur deine Arbeit?
Ohne Literatur geht bei mir gar nichts. Ich würde nicht viel von dieser Welt verstehen. Es ist nicht Theorie, nicht Musik, nicht Film und auch nicht Kunst, die mir beim Erschließen der Gegenwart wirklich hilft. Da gibt es für mich nur den imaginären Raum fiktiver Erzählungen, der das leisten kann. Wenn ich Arbeiten mache, ist Literatur eigentlich immer anwesend.
Wie fand dieser Zugang zur Literatur statt?
In meiner Familie hat Literatur fast gar keine Rolle gespielt. Ich habe erst sehr spät, so mit 17-18 Jahren ganze Bücher gelesen, was damals sehr mühsam für mich war. Sehr konservativ bürgerliche Autoren schrieben meine ersten Lektüren. Im Kunstkontext wurde ich dann häufiger gefragt - von Matti Braun oder Hans-Christian Dany beispielsweise: Warum liest du diese ganzen Walsers und Bayers, was interessiert an ihren bürgerlichen Neurosen? Inzwischen bin ich mir sicher, dass das mein persönlicher Abnabelungsprozess von meiner Elterngeneration war, die alles Bildungsbürgerliche als Bedrohung ihrer Identität als post-sozialistische Arbeiter empfanden. Für Soziolog:innen passe ich glasklar in ihre Kategorie der „Wendekinder“. Das sind die Jahrgänge um 1980 herum, die nach der Wende in der Depression ihrer Karriere- oder Arbeitslosen Eltern erwachsen wurden. Bei meinem Vater habe ich erlebt, wie ihm alle Räume genommen wurden und er hat lange gebraucht, sich wieder als selbstverständlich zu empfinden. Deswegen war für mich der Kulturraum des westlichen Bürgertums erst einmal interessanter als gescheiterte Räume des Politischen.
Was hat dich zu den Zeichnungen beeinflusst auf den Seiten von ‘Der himmelblaue Speck’? Wo hast du Sorokin ausgegraben? Wie ist diese Auseinandersetzung entstanden?
Das war eine konzeptuelle Entscheidung mit den überdruckten Buchseiten. Ein Buch als Grundlage für eine Ausstellung zu nehmen, das habe ich noch nicht so eins zu eins umgesetzt. Normalerweise mache ich gar keine Projektskizzen oder es gibt auch keine Vorlagen. Nur assoziiertes Material, dass ich auf Tischen und Böden umher schiebe. Mit dem Fehlen dieses Werkzeuges – schließlich wird die Ausstellung rein virtuell sein – wusste ich zunächst nicht, wie das gehen soll. Dann konnte ich, durch das Überdrucken, den Roman sehr direkt in die Textur meiner bildnerischen Mittel einbringen. Damit mache ich jetzt weiter, weil es immer wieder ein bisschen Glück produziert, wenn Sorokins Textfragmente mit meinem gesammelten Bildmaterial zusammenkommen. Rein pragmatisch musste ich mir auch so eine Glücksmaschine zulegen.
Können Literatur und Text einen Raum schaffen? Ist ein Raum auch eine Erzählung?
Da gibt es für mich keinen Unterschied. Eigentlich wollte ich auch immer gerne schreiben. In einem Raum erzählend zu arbeiten, hat dann viel besser funktioniert und eine wirkliche Euphorie und Intensität im Selbst-Etwas-Tun generiert. Vielleicht liegt mir der Kontext der bildenden Kunst dann doch mehr als gestaltbarer Raum als der des Literaturbetriebs.
Die Räume bzw. Konstellationen deiner Arbeiten sind sehr geordnet und klar, mit Bedacht gewählt. Bei THE GLINT OF SELF-DEFEATING PROPHECIES hast du einen Raum ohne Zentrum, ohne Raumachsen und ohne Funktionsspuren erschaffen. Jedoch war er analog! Was wird sich bei einem virtuellen Raum ähneln/unterscheiden?
Es ist ja längst Routine, dass wir uns über Abziehbilder des sogenannten Realen in Form von Ausstellungsdokumentationen das gegenwärtige Kunstgeschehen erschließen. Virtualität ist also längst Begleiter unserer Ausstellungen. Das wollte ich mir mit THE GLINT klar machen. Zwar gibt es diese Ausstellung im Realen, es ist aber unmöglich die Tatsächlichkeit ihrer Abziehbilder zu überprüfen. Da kommen das Virtuelle und Reale schon zusammen ohne das es sich geneinanderstellt.
Sind reale und virtuelle Räume für dich das Gleiche - oder hast du eine andere Herangehensweise? Wo lag die Herausforderung/ wo liegt sie?
Beides hat natürlich eigene Naturgesetze und ruft unterschiedliche Ästhetiken hervor, weil ihre Entwicklung zeitlich versetzt und in getrennten Milieus stattfand. Mir war es wichtig, kein digitales Abbild meiner eigentlichen Arbeit zu machen, wollte mich aber auch nicht den Versprechungen des Virtuellen ausliefern. Ich glaube, diese Ausstellung spricht über das Reale und Virtuelle und findet einen eigenen Raum, auch mit dem Buch, den Überdrucken und dem Plakat zusammen. Wenn man sich das anguckt und sagt: tolle virtuelle Skulptur! Dann will ich lieber nicht der Autor dessen sein.
Wie war der Prozess zum virtuellen Raum der Ausstellung ‘der himmelblaue Speck', wann hört er auf?
Die Einladung zu dieser virtuellen Ausstellung durch das Caldo-Team war mit sehr viel Energie verbunden, die gleich zu mir herüber geschwappt ist. Erst dachte ich: 3D-Ausstellung, was soll das sein? Und hatte da nur Klischee und Kitsch im Kopf. Aber irgendwie müsste ich mich doch auf dieses 3D einlassen und es als Teil unserer Realität verwenden können. Ich bin dann sehr schnell auf den Roman „Der himmelblaue Speck“ gekommen, weil der so viele Ebenen hat, die aufeinander wirken aber auch auf produktive Weise dissonant zueinander bleiben. Der himmelblaue Prozess wird nicht so schnell aufhören, auch wenn er sich nach der Ausstellung aus der Öffentlichkeit zurückziehen wird.
Gibt es einen Fixpunkt im Raum? Erwartet er etwas vom Zuschauer oder gibt er ihm etwas mit?
In einer realen Ausstellung ob Museum, Galerie oder dergleichen, fühle ich mich immer sehr schnell auf irgendeine Weise verortet - unabhängig davon, wie ich die gezeigten Arbeiten bewerte. Im Virtuellen empfinde ich oft eine etwas angespannte Bemühung, dieses Gefühl vom Verortetsein, herzustellen. Ich habe mir da gar keine Mühe gegeben und mich nicht um das Sicherheitsgefühl der Zuschauer:in gesorgt. Ich habe einen Baum in dem Raum wachsen lassen, der die Situation dann doch etwas einzufangen scheint. Der Baum ist der Fixpunkt. Von der Zuschauer:in erwartet der Raum, sich in ihm bewegen zu lernen und Blicke einzuüben. Das könnte man mit den Texten der Beat-Generation vergleichen, da mussten wir das Lesen an sich als Erfahrungsraum nachvollziehen wollen und uns selbst beim Lesen erleben, so ganz ohne Plot oder Figurenkonstellationen. Man taucht und schwimmt permanent in direkt erlebter Sprache.
Eine Arbeit von dir ist im virtuellen Raum zu sehen, der Helm. Was bedeutet dieser, braucht ein:e Künstler:in diesen Schutz? Ist er für jeden? Er ist beschädigt. Was erzählt das?
In unserer Gegenwart werden Entscheidungen aufgrund von Wahrscheinlichkeiten getroffen. Das könnte auch ganz anders sein, da grundsätzlich auch das Unwahrscheinliche möglich ist. An einer sehr seltenen Krankheit zu leiden, ist vielleicht unwahrscheinlich, was mir aber wenig hilft, wenn ich sie habe. Ich glaube es gibt da ein großes Missverständnis in unseren Machtsystemen. Es lässt sich nicht DIE Zukunft errechnen, sondern lediglich EINE Zukunft - die vielleicht nicht die erstrebenswerteste ist. Davon wollen die Helmarbeiten exemplarisch sprechen, dass wir unsere Lebenvollzüge aufgrund von verinnerlichten Schutzmaßnahmen qualifizieren.
Siehst du virtuelle Räume als Konkurrenz für reale? Ergänzen sie sich? Sind sie die Zukunft?
Wir haben uns ja sehr auf eine Entweder-Oder Logik eingeschossen und sprechen schnell von schwierigen Gemengelagen im Gegenwärtigen und wollen die Gewinner:in der Zukunft vorhersehen. Auch funktioniert die Trennung von Realität und Virtualität nicht besonders gut, da in beidem auch das jeweilige Pendant steckt. Wir wollen alles schön ordentlich auch in Zukunft haben. Mit der Gleichzeitigkeit von vielem lässt sich ja schwer Macht akkumulieren. Ich gucke mir ja auch noch eine Agnes Martin Ausstellung an, trotz Kino, Foto, Internet und jeder Art von atemberaubender Virtualität. Das wird auch noch lange so bleiben.
Mittlerweile ist es Norm eine Ausstellung auf sozialen Medien, virtuell zu Begleiten. Ist dies eine Erweiterung und Bereicherung oder nimmt Social Media etwas vorweg?
Social Media speist sich ja gar nicht so gerne aus sich selbst, es bevorzugt das Echte; echte Räume, Malerei wird bevorzugt gelikt und es wendet sich ab, wenn das Echte nicht glaubwürdig ist. Es Zernagt unsere Empfindsamkeit, trainiert aber neue Blicke. Ich glaube Social Media verlängert Prozesse. Ich kann mich dort einerseits sehr bedeckt halten und werde zeitgleich mit sich immer wieder erneuernden Funktionen dazu überredet, mich preis zu geben, meinen privaten Raum immer weiter zu veröffentlichen, Zugriff auf meine Psychologie zu ermöglichen und über meine Identität zu sprechen. Das kann bei all den Nachteilen einen Prozess anreichern. Am Anfang von Instagram konnte es ja noch ein Vorteil im Kampf um Aufmerksamkeit sein, wenn man sehr aktiv dort war und da wurden noch durchaus Machtverhältnisse verschoben. Inzwischen findet da ja jeder irgendwie statt und das ist die absolute Normalität geworden, dass wir uns und unsere Projekte in die von anderen geschriebenen Algorithmen verlängern lassen. Mein Eindruck ist aber, dass sich bestehende Machtverhältnisse meistens dort nur noch abbilden und nicht mehr verschieben lassen. Also Social Media ist so anwesend, wie das Wetter. Ich persönlich finde es interessant, damit zu arbeiten, mal mehr, mal weniger, wie auch ein Plakat zu machen als Siebdruck, technisch gesehen vollkommen obsolet. Social Media kann dem Eigentlichen etwas hinzufügen, meiner Meinung nach es aber nicht ersetzen. )
Was hast du im Leben gelernt, dass dich am weitesten gebracht hat?
Dass wir permanent in Prozesse eingebunden werden, die eine Zuweisung unseres Seins vornehmen, wir diese aber nicht anerkennen müssen. Meine Tochter kann ein und dasselbe sehr gerne tun oder auch energisch ablehnen. Letzteres passiert mit höchster Wahrscheinlichkeit, wenn ich entscheiden will, was ihr gerade Spaß macht, sie schützt oder ihr schmeckt.
Was würdest du gerne in die Vergangenheit schicken?
Machtverhältnisse sollten irgendwie vermischter sein, dass müsste man der Vergangenheit noch einmal deutlich mit auf den Weg zu uns geben. Mein Wir sollte ein anderes sein. Dass das statische Schutzbedürfnis des Westens, sein Wunsch zur Ordnung, seine Technik, sein Gott und Kapital als realisierte Fiktionen, nicht mehr als die verwaltenden Schamanen seiner Angst vor dem Leben sind, würde ich vermitteln wollen.
Foto Daniel Mayer
ÜBER MARCEL HILLER
Marcel Hiller (*1982, lebt in Köln) hat an der Kunstakademie Münster (2003-08) und der Haute École d’Art et de Design in Genf (2005-06) Freie- und Visuelle Kunst studiert. Während seiner Zeit als Fellow der postgraduierten Programme der Jan Van Eyck Academie Maastricht (2010-11) und dem Künstlerhaus Büchsenhausen in Innsbruck (2012-13) initiierte Hiller als kuratorisch handelnder Künstler mit dem „Magicgruppe Kulturobjekt“ (2010-2013) ein offenes Kollektiv aus Künstler*innen, deren Akteur*innen von Ausstellung zu Ausstellung wechselten. Das MGK hatte Ausstellungen im Bonnefantenmuseum Maastricht, der Kunsthalle W139 Amsterdam, der Kunsthalle Extra City Antwerpen, dem Nürnberger Kunstverein und dem Ausstellungsraum Lothringer 13 in München.
Im Prozess der konkreten Planung einer Ausstellung verließ Hiller immer wieder seine Rolle als bildender Künstler, um kollektive Handlungsweisen zu erproben oder das kuratorische Handeln als künstlerisches Mittel sich zu eigen zu machen. Er war Kurator der Gruppenausstellung „micro celebrities“ in der Galerie fiebach, minninger (Köln, 2015) sowie der Einzel- und Duoausstellungen von Tilman Hornig/Nicolas Pelzer (2017) und Maarten van Roy (2018) in der selben Galerie. 2020 kuratierte er die Gruppenausstellung „Room Enough For Former Teasers“ in der Galerie Gisela Capitain in Köln. Seit 2016 ist Marcel Hiller Co-Organisator des nomadischen Ausstellungsprojektes „justmarried“, das bis heute über 50 internationale Künstler*innen zeigen konnte. Die Ausstellungen fanden bislang in Brüssel, Los Angeles, Osaka und Stockholm statt. Zur ART Basel 2018 initiierte Marcel Hiller (zusammen mit Arthur Löwen und Markus Saile) die Gruppenausstellung „Face my boost by your ShotSpotter“ mit 19 internationalen Künstler*innen, der „ShotSpotter 2, blurry boundaries“ (Bar Barbette, Berlin) folgte.
Für seine eigene künstlerische Arbeit erhielt er wiederholt das Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds (2013, 2020), das Stipendium der Stadt Bremerhaven (2013), Arbeitsstipendien der Stadt Köln (2011, 2021), den Ida Gerhard Preis (2010), die Résidence Secondaire des Zentrum für zeitgenössische Kunst Parc Saint Léger (2010) in Frankreich und ein Stipendium für die Cité Des Arts in Paris (2009). Hiller hatte Einzelausstellungen in der Kunsthalle Bremerhaven (2014), den Galerien Desaga (2012, Köln), DREI (2014), Galerie Schmidt & Handrup (2015/16, Köln/Berlin), fffriedrich (2019, Frankfurt/M), war in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten (Westfälischer Kunstverein Münster, MuHka Antwerpen, Kunstpavillon Innsbruck, Gesellschaft aktueller Kunst Bremen) und Teil vieler freier Projekte in beispielsweise Rom, Wien, Porto oder Chicago.